Allgemeines
Unser Schwerpunkt ist die sogenannte minimalinvasive Therapie von erkrankten Stammvenen mittels Hitze abgebender Sonden (Radiofrequenzablation, Laserablation). Bevor die Entscheidung zu einer Operation getroffen wird, betrachten wir allerdings nicht nur die Venen, sondern den gesamten Menschen mit seinen Begleiterkrankungen. Da nahezu sämtliche Eingriffe ambulant durchgeführt werden, ist die Erfassung möglicher Risikofaktoren von besonderer Bedeutung. Hierzu gehört die medizinische Vorgeschichte der Patienten genauso, wie die Vorgeschichte blutsverwandter Angehöriger. Wäre zum Beispiel eine Herz-Kreislauf-Erkrankungen des Patienten in der Vergangenheit bekannt, so würden wir eine aktuelle Untersuchung wünschen, die nicht älter als sechs Monate sein sollte. Ebenso beispielhaft ist auf eine familiäre Thromboseneigung abzuheben. Würde hier in der Familie oder bei dem Patienten selbst eine entsprechende Vorgeschichte bestehen ohne bislang stattgehabte Untersuchungen, so würden wir eine verlängerte, bzw. intensivierte Thromboseprophylaxe nach der Operation anstreben, bzw. sogar eine entsprechende Labordiagnostik vor der Operation wünschen. Ebenso sind Tumorerkrankungen abzufragen, diese können mit einer erhöhten Thromboseneigung, als Paraneoplasie bezeichnet, einhergehen.
Nebst einer orientierenden Befragung gehört die körperliche Untersuchung ebenso zur präoperativen Diagnostik. Schwellungszustände und unterschiedliche Hautveränderungen sind von ausschlaggebender Bedeutung. Unbedingt ist der Pulsstatus, bzw die arterielle Durchblutung zu erfassen. Würde hier ein relevantes Problem bestehen, so dürfte ein Kompressionsstrumpf möglicherweise nicht getragen werden.
Allein durch Befragung und körperliche Untersuchung können wesentliche Risikofaktoren erfasst werden, aber auch die Ursache der von den Patienten beklagten Beschwerden. Als Beispiel sei angeführt, dass ein Patient bei sichtbaren Krampfadern und gleichzeitigen Beinschmerzen meint, die Krampfadern seien die Ursache der Schmerzen. Häufig ist das nicht der Fall, häufig sind die Beschwerden durch den Bewegungsapparat ausgelöst und nicht durch die sichtbaren Krampfadern. Grob statistisch leiden 20-30% der Bevölkerung an Krampfadern bei gleichzeitigen Rückenproblemen.
Vorgemachte Ausführungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Beispiele sollten die Bedeutung der Vorgeschichte und die der körperlichen Untersuchung im Rahmen einer phlebologischen Abklärung aufzeigen.