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Sklerosierung (Verödung)

Sklerosieren in der Phlebologie (Venenheilkunde) bedeutet, das krankhaft veränderte Venen (Krampfadern=Varizen) mittels einer Injektion von Polidocanol, auch Aethoxysklerol® genannt, ausgeschaltet werden. Dabei kann Polidocanol in unterschiedlichen Konzentrationen (0,25% bis 3%) sowohl flüssig und wasserklar, als auch als Schaum zum Einsatz kommen. Grundsätzlich sind alle Venen auf diese Weise behandelbar, von Besenreisern bis zu großen Stammvenen. Allerdings sind die Erfolgsaussichten unterschiedlich und hängen zudem von patientenindividuellen Gegebenheiten ab.So kann es durchaus sein, dass es bei einem Patienten nur einer oder weniger Sitzungen bis zum Erfolg bedarf, während sich bei einem anderen Patienten nach zahlreichen Sitzungen bestenfalls nur ein geringer Erfolg einstellt. Leider kann im Vorfeld nicht erkannt werden, zu welcher Gruppe der jeweilige Pat. gehört. Natürlich spielt auch eine Rolle, ob der jeweilige Patient sog. Blutverdünner einnehmen muß.
Die Sklerosierung kann unterschiedliche Rollen einnehmen. So kann sie als Alternative zu einer Operation zum Einsatz kommen (Konkurrenz). Sie kann aber auch additiv/ergänzend durchgeführt werden, etwa zum Ausschalten von Seitenästen, während die Stammvenen zeitgleich oder zeitversetzt z.B. mit einem thermischen Katheter behandelt werden oder wurden.

Bild 1a: Technik der Verödung

Bild 1a: Technik der Verödung.

Bild 1b: Technik der Verödung

Bild 1b: Technik der Verödung.

Bild 1a: Mit Hilfe des runden Auflichtes werden kleine, etwas tiefer gelegene Venen, sichtbar. Mit bloßem Auge wären diese kaum zu erkennen. Hier von ca. 11 Uhr bis 6 Uhr nahezu mittig nachweisbar und damit einer Sklerosierung zugänglich. Vergleiche mit Bild 1b.

Bild 1b: Gleiches Areal wie in Bild 1a. Eine kranke Vene ist ohne Auflicht kaum zu erkennen.

Bild 1ca: Technik der Verödung

Bild 1ca: Technik der Verödung.

Bild 1cb: Technik der Verödung

Bild 1cb: Technik der Verödung.

Bilder 1ca, 1cb: Größere Venen, sowohl hautnah (1ca, hier bandförmig), als auch tiefer gelegen (1cb, hier Nierenform), können sehr gut mit der Ultraschallsonde erkannt werden. Somit ist das ultraschallgesteuerte Einbringen einer Nadel, als sehr dünner, heller „Strich“ nachweisbar, exakt möglich. Ein „Danebenspritzen“ mit Folgeschäden im Gewebe wird so vermieden.

Technik der Verödung Bild 1c

Bild 1d: Technik der Verödung.

Bild 1d: Während in aller Regel eine Verödung mit flüssigem Polidocanol bei kleinen und kleinsten Venen zur Anwendung kommt, werden größere Venen gerne einer Schaumverödung zugeführt. Der Vorteil ist, dass Schaum, gerade bei größeren und großen Venen, wesentlich eher zum gewünschten Erfolg führt, also bei größeren Venen deutlich effektiver ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Schaum in der B-Bild-Sonografie gut zu erkennen ist (siehe weiße Kuppel mit nachfolgender dunkler „Balkenbildung“) und deswegen mit dem Schallkopf gezielt in gewünschte Richtungen ausgestrichen werden kann. Nachteilig bei der Schaumverödung ist, dass es häufiger zu Venenentzündungen und zu Pigmentverschiebungen (siehe Bild 3b) kommen kann. Während die Venenentzündung gut behandelbar ist, kann die Pigmentstörung über Monate bestehen bleiben..

Erfolg der Verödung Bild 2a

Bild 2a: Erfolg der Verödung.

Bild 2a: Typisches Besenreiserfeld am innenseitigen Oberschenkel vor Sklerosierung.

Erfolg der Verödung Bild 2b

Bild 2b: Erfolg der Verödung.

Bild 2b: Dasselbe Feld wie Bild 2a. 3 Monate nach Sklerosierung mit 0,25% Polidocanol flüssig unter Zuhilfenahme des Auflichtes. Deutliche Besserung, aber noch restliche Besenreiservarikosis. Sklerosieren ist immer ein „Langfristkonzept“, es erfordert Geduld vom Patienten und vom Therapeuten.

Bild 2c: Erfolg der Verödung

Bild 2c: Erfolg der Verödung.

Bild 2d: Erfolg der Verödung

Bild 2d: Erfolg der Verödung.

Bild 2c: Unterschenkel außen, knienah: Matting ist die Bezeichnung für eine feinste Besenreiservarikosis (Vergleiche mit Bild 2a,b), hier trianguläres Besenreiserfeld, nach Therapie einer größeren Varikosis oder auch von Besenreisern selbst. Es kann sich bei der Therapie um eine stattgehabte Operation oder auch um Lasern und Verödung gehandelt haben. Somit stellt das Matting eine kosmetische Komplikation einer Varikosis-, Besenreisertherapie dar. Es kann nicht vorhergesagt werden, ob und wann ein Matting entsteht. Die Therapie des Mattings, erneut Verödung und/oder Laser, ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Im vorliegenden Fall wurden zahlreiche Versuche mit Verödung und Laser vorgenommen. Zunächst ohne Erfolg.

Bild 2d: Gleicher Fall, wie Bild 2c. Nachdem nach zalreichen und unterschiedlichen, zunächst frustranen, Therapieversuchen eine Fortsetzung der Therapieversuche für nicht mehr sinnvoll gehalten wurde, stellt sich die Patientin ein Jahr später zur allgemeinen phlebolog. Verlaufskontrolle erstmals wieder vor. Sie demonstriert das alte Mattingareal am Oberschenkel, welches jetzt wundersamerweise nicht mehr nachweisbar ist. Die Patientin berichtet, dass sich das Matting 9 Monate nach stattgehabten zahlreichen Versuchen dann doch zurückgebildet hat. So ein Erfolg kann allerdings nicht regelhaft erwartet werden.

Erfolg der Verödung Bild 2e

Bild 2e: Erfolg der Verödung.

Bild 2e: Retikuläre Varikosis an der Oberschenkelaußenseite. Eine Verödung hat bereits zeitnah stattgefunden, wie an dem blauen Fleck hüftnah zu erkennen ist.

Erfolg der Verödung Bild 2f

Bild 2f: Erfolg der Verödung.

Bild 2f: Retikuläre Varikosis. Gleiches Bein wie Bild 2e, 40 Tage nach der Verödung.

Erfolg der Verödung Bild 2g

Bild 2g: Erfolg der Verödung.

Bild 2g: Schaumverödung der Stammvene (VSM) mit 0,5% Polidocanol am Vortag als Alternative zur Operation. Am Folgetag ist diese Vene mit Hilfe des Ultraschallkopfes nicht mehr komprimierbar als Beweis für die erfolgreiche Behandlung. Eine unbehandelte oder erfolglos behandelte Vene ließe sich mit dem Schallkopf so komprimieren, dass sie im Ultraschallbild nicht mehr sichtbar ist.

Bild 3a: Fallstricke der Verödung

Bild 3a: Fallstricke der Verödung.

Bild 3b: Fallstricke der Verödung

Bild 3b: Fallstricke der Verödung.

Bild 3a: Gleiches Bild 2c. Diese feinste Besenreiservarikosis, als Matting bezeichnet, ist die Folge von stattgehabten Verödungen. Aber auch andere invasive Methoden können zu einem Matting führen, dessen sollte man sich bewußt sein. Eine abermalige Verödungstherapie ist kaum erfolgreich, hier führt eine Lasertherapie eher zum Erfolg. Allerdings könnte auch diese wieder unschöne Hautveränderungen auslösen. Insgesamt allerdings kommt das Matting eher selten vor. Eine initiale Probeverödung an nicht exponierter Position könnte im Vorfeld Klarheit schaffen.

Bild 3b: An der Schienbeinvorderkante, von 12 Uhr nach 6 Uhr, streifenförmige Braunfärbgung der Haut nach Schaumverödung einer Seitenastvarikosis. Diese Pigmentstörung kommt in erster Linie nach Schaumverödungen vor. Sie kann sich nach vielen Monaten zurückbilden.

Fallstricke der Verödung Bild 3c

Bild 3c: Fallstricke der Verödung.

Bild 3c: Schaumverödung einer retikulären Varikosis vor ca. 1 Jahr. Hier langsame Rückbildung der Pigmentstörung, waagerechter, kurviger Verlauf.